Historie

Die vollständig erhaltene barocke Schlossanlage gilt als architektonische Meisterleistung von hohem kulturhistorischen Wert, besonders für unsere schwedische Vergangenheit. Sie zählt zu den schönsten Schlössern Vorpommerns.

Vom Zistersienserkloster Eldena in den Jahren 1219 gegründet, wird der Ort Griebenow 1248 erstmals urkundlich als slawische Ortschaft im Zusammenhang mit der Bestätigung des umfänglichen Klosterbesitzes durch den Pommernherzog Wartislaw III. erwähnt.

Im 14. Jahrhundert bis Mitte des 17. Jahrhundert wird Griebenow Besitz des ritterlichen Geschlechtes von Rausche. Die Gebäude aus dieser Zeit sind nicht erhalten geblieben.

Mit der Besetzung Pommerns nach Beendigung des 30jährigen Krieges 1630 durch die schwedischen Truppen war Griebenow bis 1815 unter schwedischer Herrschaft.
Die errungenen Erfolge des Gerd Anton Keffenbrink als Oberfeldkämmerer (seine Vorfahren waren ausgewandert und stammen aus Rheine /Westphalen) belohnte die schwedische Königin Christina mit dem Adelstitel Rehnschiöld und den Gütern Griebenow, Kreutzmannshagen, Willershusen u.a als Lehen. Fortan residierte nun Gert Antoniison Rehnschiöld als Kammerpräsident (Finanzminister) Vorpommerns und Mecklenburgs, sowie als Regierungsrat in Pommern und Kurator der Greifswalder Universität. 1653 /54 ließ er die einzigartige Schlosskapelle als 15eckigen Zentralbau errichten, wo er, wie auch seine nächsten Angehörigen in der dortigen Familiengruft 1658 ihre letzte Ruhestätte fanden.

Bei einer Inventur der Griebenower Gebäude wurde der schlechte Bauzustand festgestellt. So ließ Carl Gustav Rehnschiöld der als General, Feldmarschall militärischer Berater des Schwedenkänigs Karl’s des XII. und Reichsgraf fungierte das geerbte Anwesen erneuern.

Der neu angelegte Lustgarten mit den wesentlichen barocken Teilen, der Lindenallee als ausgebildete Hauptachse und der rechteckigen Insel im Schlossteich, wurde im Jahre 1706 erstmals erwähnt. 1707-1709 konnten die maroden Mauern abgebrochen und durch einen repräsentativen Schlossbau, eines der größten nicht königlichen Schlösser ersetzt werden. Vermutlich war Nicodemius Tessin d.J., einer der berühmtesten Architekten des schwedischen Barocks, auch in Griebenow tätig. Heute zählt das Griebenower Schloss zu den bedeutendsten baulichen Geschichtszeugnissen der schwedischen Zeit im Norden Deutschlands.

Mit Veränderungen in der 1.Hälfte des 19.Jahrhunderts erfolgte eine Umgestaltung des Treppenhauses, einiger Räume und der Fassade mit Zierelementen des Klassizismus. Aus dieser Zeit stammen auch der Ehrenhof mit seiner vierreihigen Kastanienallee, das Wirtschaftsgebäude und der Marstall.
Das Ergebnis einer Erneuerung um 1910 war eine Umgestaltung des Anwesens als Zentrum der Gutsanlage, wobei das Schloss und das Wirtschaftsgebäude in die Parkanlagen mit eingebunden wurden. So konnte die Gutsanlage bis 1935 privat genutzt werden.

Danach begann der Park zu verwildern und das Anwesen wurde von der UNI Greifswald als Entbindungsstation und Müttererholungsheim genutzt. Bis 1958 wurde in Griebenow eine Außenstelle der Uni Greifswald für TBC und Seuchen eingerichtet.

1958 übernahm der Kreis Grimmen die Anlage und richtete hier ein Kreispflegeheim für Altenbetreuung und behinderte Kinder ein. Die Instandhaltungsmaßnahmen ließen sehr zu wünschen übrig und es war eine Rekonstruktion im Jahre 1989 geplant, nachdem das Schloss 1988 freigezogen wurde. Dies kam nicht mehr zur Ausführung.

Zeichnung Johannes Schubert

Erntedankfest 1926

 

 

 

 

 

 

Erst 1992/93 investierte der Landkreis 1 Million DM in die Dach und Fenstersanierung. Mit Stolz kann man sagen, das mit der Gründung des Vereines “Barockschloss zu Griebenow e.V.” am 1.5.2003, der auch Eigentümer des Schlosses geworden ist, wieder Leben in das Schloss einzog. Es entwickelte sich seither zum Besuchermagnet und kulturellen Zentrum in der Region. Die stilgerechte Erhaltung des geschichlichen Zeugnisses schwedischer Vergangenheit ist höchstes Anliegen des Vereines.