Wandmalerei
Die Wandmalerei besteht aus einem Kalk-Kasein-Gemisch. Das barocke Kunstwerk nimmt Bezug auf die Tobiasgeschichte aus den Apokryphen (weniger bedeutende Schriften) des Alten Testaments.
Über das Buch Tobias gibt uns diese Schrift (Berlin 1911) wie folgt Auskunft:
Tobias d. Ä., ein gottesfürchtiger Mann aus dem Stamme Naphthali, wurde mit den Seinen und weiteren Bewohnern der Stadt Thisbe (Ober-Galiläa) um 900 vor Christi von den Soldaten des Assyrischen Königs Salmanasser nach Theben verschleppt. Der Verschleppte lieh dem Israeliten Gabael in der Stadt Nages in Medien (später Persien, heute Iran) zehn Pfund Silber.
Nach einigen Jahren erblindete Tobias d. Ä., daher beauftragte er seinen gleichnamigen Sohn, das verliehene Silber von Gabael wieder einzufordern. Auf der beschwerlichen Reise nach Medien wurde der Ausgesandte vom Erzengel Raphael (in Gestalt eines jungen Mannes) begleitet. Als die beiden am Ufer des Tigris entlanggingen, wäre Tobias d. J. fast von einem großen Fisch verschlungen worden, doch mit Hilfe seines Begleiters konnte er das schwimmende Untier überwältigen. Dem Fisch wurden Leber, Galle und Herz entnommen, um sie als Arznei zu nutzen.
Nachfolgend beabsichtigten die Reisenden bei Raguel, einem Mitglied aus dem Stamme Naphthali, einzukehren. Die einzige Tochter Raguels, Sara, hatte nacheinander sieben Männer geheiratet, die alle durch einen bösen Geist ums Leben gekommen waren. Die Kunde vom hohen „Männerverschleiß“ der jungen Frau war landesweit bekannt.
Als Raphael seinem Fürsorgebefohlenen nun erklärte, dass er Sara heiraten solle, geriet der Jüngling in große Furcht, doch der Engel sprach: „Fürchte dich nicht; denn dir war sie bestimmt von Ewigkeit, und du wirst sie erretten, und sie wird mit dir ziehen…“, und als Tobias das hörte, gewann er sie, und seine Seele hing sich an ihr.